03.06.2023, 11:00 Uhr, St. Marien, Ahlen

Kantate Nr 6, BWV 6, Johann Sebastian Bach

"Bleib bei uns, denn es will Abend werden"

Kammerorchester Dortmunder Philharmoniker
Solisten
Chorgemeinschaft St. Bartholomäus
Ansprache: Dr. Ludger Kaulig (Thema: Der Mensch mit sich allein)
 
Leitung: Andreas Blechmann
 
 
Die Uraufführung dieser Kantate war am 02.04.1725 in Leipzig.
Aus dem Evangelium des Ostermontags, der Geschichte der Emmausjünger, wird alleine das zur Neige gehenden Tageslichtes und die Angst vor dem Alleingelassenwerden thematisert. Ein wahrlich großartiger Chorsatz eröffnet die Kantate. Bekannt auch außerhalb der Kantate ist der erste Choral für Sopran und Violoncello piccolo, den Bach später in seine "Schübler-Choräle" aufgenommen hatte.
Die vorgeschriebenen Lesungen für den Festtag waren als Epistel die Predigt des Petrus aus der Apostelgeschichte (Apg 10,34–43) und als Evangelium der Gang nach Emmaus (LK 24,13–35 ). Ein unbekannter Dichter begann den Text in sechs Sätzen mit Vers 29 des Evangeliums, benutzte als Satz 3 zwei Strophen eines Liedes mit gleichem Inhalt, das Philipp Melanchton begann und Nikolaus Selnecker fortführte, und endete mit der 2. Strophe von Martin Luthers Choral „Erhalt uns Herr bei deinem Wort" (1542). Der Dichter folgte der Tradition, die einbrechende Nacht mit ihrer Dunkelheit und die Bitte, nicht allein zu bleiben, auf die allgemeine Situation der Glaubenden zu übertragen. Ohne näher auf das Evangelium einzugehen, wird Jesus als Licht in dieser Dunkelheit thematisiert. Der Dichter war möglicherweise ein Theologe, der in Satz 4 auf einen Satz zum Thema aus der Offenbarung anspielt (Off 2,5 ). Der Choral in Satz 3 ist in der ersten Strophe, „Ach bleib bei uns, Herr Jesu Christ“, eine Übertragung des lateinischen „Vespera iam venit“, die zweite Strophe, „In dieser letztn betrübten Zeit“, schrieb Nikolaus Selnecker 1572.
 
 

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